Jesus ist wie ein schwarzes Loch

🚨 Mein laienhaftes Verständnis von schwarzen Löchern basiert auf wenigen YouTube-Videos. Vermutlich stelle ich einige Sachverhalte zu vereinfacht oder sogar inkorrekt dar.

Vor kurzem haben wir bei einem Gebetstreffen einige Verse von Lukas 15 betrachtet, in denen Jesus ständig von Sündern umgeben war, die Ihm an den Lippen hingen und für die Er in Seiner Liebe total anziehend war. Für mich kam dabei folgender Vergleich in den Sinn: Wenn Jesus ständig von Sündern umgeben war, weil sie Ihm so nahe sein wollten, dann gleicht Jesus einem schwarzen Loch.

Folgende Punkte schließt das für mich ein:

Ein schwarzes Loch ist der Überrest von einem oder mehreren ehemaligen Sternen. Es ist relativ klein im Vergleich zu der unvorstellbar großen Masse, die es hat.

  • Das Wort “Kavod” im Hebräischen bedeutet sowohl Herrlichkeit als auch Gewicht. Gottes Gewicht und Herrlichkeit ist unermesslich groß.
  • Obwohl es hinsichtlich seiner Größe eigentlich unscheinbar ist (und sogar de facto unsichtbar ist, weil es Licht schluckt), hat es aufgrund seiner Masse eine ungeheure Wirkung und Anziehungskraft. Aufgrund dieser Anziehungskraft erreichen Himmelskörper, die es umkreisen, teilweise fast schon Lichtgeschwindigkeit.
  • Ebenso ist auch Gottes Reich rein äußerlich kaum auszumachen, aber Seine Auswirkung ist gewaltig (siehe Jesu Gleichnisse vom Himmelreich).

Graviation wirkt gegenseitig: Eine große Masse (z. B. ein schwarzes Loch) zieht eine kleine Masse (z. B. einen Planeten) an, aber auch die kleine Masse wirkt eine Anziehungskraft auf die große Masse aus. Aber es ist ganz eindeutig, welche Kraft stärker wirkt: Die große Masse zieht die kleinen Massen unfassbar viel stärker an als die umgekehrt. So ist auch Gottes Verlangen nach uns unvergleichlich viel größer als unser Verlangen nach Ihm.

Ein schwarzes Loch ist eigentlich nicht sichtbar. Aber die Himmelskörper, die von einem schwarzen Loch angezogen werden, kommen ihm immer näher und bilden eine dichte Scheibe aus Materie, die sogenannte Akkretionsscheibe. Anhand dieser Akkretionsscheibe um das schwarze Loch herum (und auch durch andere Krümmungseffekte aufgrund der starken Masse des Lochs) wird es überhaupt es sichtbar. Genauso schafft sich Gott in Seinen Nachfolgern eine Verkörperung. An uns und unserer Liebe zueinander wird Er selbst und Seine Herrschaft sichtbar.

In dieser Akkretionsscheibe sind alle möglichen Himmelskörper. Sie sind ganz unterschiedlicher Art und Größe und Herkunft. Das, was sie vereint, ist dass sie von dem schwarzen Loch angezogen wurden und dass sie gemeinsam das Loch umkreisen und immer näher hineinwandern. Genauso sind auch wir nicht aufgrund unserer Errungenschaften in die Nachfolge Jesus hinterher gekommen, sondern aufgrund Seiner enormen Liebe und der Attraktivität Seines Erbarmens. Und in diesem Vergleich ergibt es völlig Sinn, dass der Apostel Johannes in seinem ersten Brief schreibt, dass die Liebe zu Gott und die Liebe zu den Geschwistern ein und dasselbe ist. Wenn wir uns Gott nahen, werden wir automatisch auch unseren Geschwistern nahe.

Ab dem sogenannten Ereignishorizont des Lochs gibt es kein Zurück mehr. Alles, was sich außerhalb dieses Radius befindet, kann sich (mit genügend Schub) noch abwenden. Aber was diesen Radius überschreitet, kehrt nie wieder zurück. (Das gilt sogar für Licht. Deshalb ist das Innere eines schwarzes Loches unsichtbar.)

  • Wenn wir Jesus nachfolgen, wird bei unserem Tod der Übergang von dieser Welt in die neue Welt so sein wie das Überschreiten des Ereignishorizonts: Wir haben bereits davor in beständiger Ausrichtung auf Ihn gelebt, und wenn wir diese Grenze überschreiten, wird Er ganz vollständig unser Leben sein. Wir führen das Leben der ewigen Art, das wir davor geführt haben, einfach ohne wirkliche Unterbrechung für uns fort.
  • Für die “Außenstehenden”, die die Grenze noch nicht überschritten haben, wird es freilich aussehen, als hätten wir aufgehört zu existieren. Aber in Wirklichkeit sind wir lebendiger als je zuvor, weil wir ganz in Ihm sind.

Zuletzt verlassen wir das Bild und die Realität ein wenig: Stellen wir uns vor, dass wir, wenn wir als Himmelskörper dem schwarzen Loch nahekommen, weil uns seine Masse angezogen hat, mit der Zeit auch Masse von ihm aufnehmen. Bildlich gesprochen erleben wir ja, dass Gott uns sättigt, wenn wir uns Ihm zuwenden und auf Ihn ausgerichtet leben. Und Er lebt ja tatsächlich in uns. Dementsprechend werden wir immer gewichtiger, und andere um uns herum können dann ebenfalls von uns angezogen werden. Aber weil der Ursprung dieser Masse klar ist, wird diese Art von Anziehung letztlich nicht zu einem Kreisen um uns führen, sondern wird uns alle gemeinsam tiefer in das Leben hineinführen, in dem wir auf Ihn ausgerichtet bleiben und um Ihn kreisen.

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